EMOTIONALER ABSCHIED VON DER RINGERMATTE

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Ringen: 1. Hennigsdorfer RV II - SV Luftfahrt Ringen Berlin 16:13

Die Überraschung bei den Zuschauerinnen und Zuschauern war groß, als vor dem abschließenden Heimkampf gegen die SV Luftfahrt Ringen Berlin am vergangenen Sonnabend, den 09.12.2023 bekannt wurde, dass Michael Martinke nochmals auf die Matte gehen wird, um sein Team im klassischen Stil in der Gewichtsklasse bis 95kg zu vertreten. Sein gespannt erwarteter Kampf dauerte dann aber nur ganze zwei Sekunden, bevor sein Gegner wegen einer im Vorfeld erlittenen Verletzung aufgeben musste. Was jedoch nur wenige Eingeweihte wussten: Mit Beendigung des Kampfes setzte sich Michael Martinke auf die Matte und begann seine Ringerschuhe auszuziehen und damit in typischer Ringermanier seine sehr erfolgreiche Ringerkarriere zu beenden. Emotional wurde der Abschied des verdienten Sportlers auch dadurch, dass seine drei Kinder Mattis, Milja und Maddox zu ihm eilten und ihm aus seinen Ringerschuhen halfen.

Mit Michael Martinke beendet ein Sportler seine aktive Karriere, der auf große Erfolge zurückblicken kann: Neben der Deutschen Meisterschaft als junger Sportler im Nachwuchsbereich, der Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften sowie einer Ringerkarriere in der 1. Bundesliga machte er sich auch um den 1. Hennigsdorfer Ringerverein und dem Ringkampfsport in Hennigsdorf sehr verdient.

Im Rahmen eines Trainerlehrgangs entstand zwischen den ehemaligen Luckenwalder Sportschülern Norman Brennert und Michael Martinke die Idee, mit einem eigenen Team am Ligabetrieb teilzunehmen. Während Norman Brennert damals bereits versuchte, nach der 2008 vollzogenen Abmeldung vom Ligabetrieb wieder ein Team aufzubauen, war Michael Martinke zu dieser Zeit beim VfL Tegel aktiv. Zwar kannten sich die beiden nicht unmittelbar aus ihren Luckenwalder Zeiten, jedoch wussten sie voneinander und fanden durch die gemeinsame Vergangenheit schnell einen Draht zueinander.  So entstand 2014 die Kampfgemeinschaft Tegel-Hennigsdorf, bei der Michael Martinke als Aktiver und Coach für den griechisch-römischen Stil fungierte, während Norman Brennert die Freistiler anführte. 

Für den 1. Hennigsdorfer Ringerverein ging Michael Martinke bei nur einem seiner 42 Kämpfe nicht als Sieger von der Matte, eine Bilanz, die auch Norman Brennert als nahezu einzigartig ansieht und sich gleichzeitig darüber freut, dass Michael Martinke dem Verein als Trainer erhalten bleiben wird. Gemeinsam mit Till Kosanke und Till Weinkauf verantwortet er auch in der Zukunft das Team der Brandenburgliga, welches die diesjährige Saison bei nur einer Niederlage gegen die Staffelsieger der Hauptstadtringer auf einem sehr guten 2. Platz beenden konnte. Seine Aufgabe wird es zukünftig sein, die inzwischen zahlreichen Sportschülerinnen und Sportschüler des Vereins an den Ligabetrieb heranzuführen, wie dies zuletzt durch die Premiere seines ältesten Sohnes Maddox im Ligabetrieb bereits glückte. Vorstand, Team und Zuschauer gaben dem Abschied von Michael Martinke einen verdienten Rahmen. 

Gerungen wurde am Sonnabend auch noch, wenn auch aus verletzungsbedingten Gründen und infolge fehlender Besetzung von Gewichtsklassen nur drei Kämpfe bestaunt werden konnten. Höhepunkt war hierbei sicherlich die unglückliche Niederlage von Melory Ihm (wbl. FR, 55kg), die in einem harten Kampf die besseren ringerischen Akzente setzen konnte, sich jedoch gegen Edda Reinke bei Punktegleichstand geschlagen geben musste, nachdem die gegnerische Athletin die ausschlaggebende letzte Wertung vorweisen konnte. Insgesamt konnte am Ende mit dem 16:13 Sieg gegen die SV Luftfahrt Ringen Berlin ein versöhnlicher Saisonabschluss verbucht werden.

 

Für den 1. Hennigsdorfer Ringerverein wirft jedoch bereits das Jahr 2024 Schatten voraus: Am 06.01.2024 stehen für die Männer, die U17 und die U14 die Offenen Norddeutschen Einzelmeisterschaften in Torgelow auf dem Programm, während für die U12, U10, U8 männlich sowie U12, U10 weiblich bereits am 03.02.2024 die Landeseinzelmeisterschaft Freistil folgt.

Stolz ist man beim 1. Hennigsdorfer Ringerverein aber auch darauf, dass man am 24.02.2024 Ausrichter der Mitteldeutschen Meisterschaften der Frauen und weiblichen Jugend sein darf, was auch als Würdigung der guten Mädchenarbeit des Vereins verstanden werden kann.